Bei vielen Hundebesitzern geht die Angst vor Giftködern oder präparierten Lebensmitteln um. Da aber selbst der schönste Garten die täglichen Spaziergänge für Ihre vierbeinigen Lieblinge nicht ersetzen können, hier einige Tipps, wie Sie sich im Zusammenhang mit potentiellen Giftködern oder präparierten Lebensmitteln verhalten sollten.
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Informieren Sie sich! Aktuelle Informationen zu Giftködern finden Sie auf Facebook bei der Gruppe: Gift-Köder-Alarm Schweiz oder auf www.giftalarme.eu (Giftalarm für Deutschland, Österreich, Schweiz und Lichtenstein).
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Köder sind oftmals im Gebüsch versteckt, wo diese nicht direkt gesehen werden. Seien Sie deshalb misstrauisch, wenn Ihr Hund ein auffällig starkes Interesse zeigt.
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Verbessern Sie die Ansprechbarkeit Ihres Hundes, wenn er Futter findet, durch Impulskontrollübungen. Dabei lernt er, gefundenes Futter nicht schuldbewusst zu „verdrücken“ sondern anzuzeigen. Das Anzeigen wird von Ihnen mit einem besonders tollen Leckerli belohnen. Sprechen Sie mit Ihrem Hundetrainer über ein entsprechendes Aufbautraining.
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Da es bei gewissen Hunderassen oder ehemaligen Strassenhunden sehr schwierig ist, deren „Staubsauger-Verhalten“ abzustellen, hilft es auch, den Hund mittels Leine, Schleppleine oder einem gut sitzenden Maulkorb zu sichern. Das Tragen eines Maulkorbs ist für Hunde – wenn ordentlich antrainiert – genauso wenig ein Problem, wie das Tragen eines Halsbandes.
Was tun, wenn Sie einen Giftköder gefunden haben?
- Halten Sie den Hund vom Fundort fern.
- Machen Sie ein Foto von Fundort und Köder.
- Packen Sie den vermeintlichen Köder in einen Robidog-Beutel und bringen Sie diesen zur Polizei, um Anzeige gegen Unbekannt erstatten können. Bei Giftködern muss die Polizei aktiv werden, da diese auch eine Gefahr für Kinder darstellen.
- Melden Sie den Fund auf den Giftköder-Warnseiten und Facebook-Gruppen.
Was tun, wenn der Hund etwas gefressen hat?
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Gehen Sie sofort zum Tierarzt und packen Sie allfällige Reste / Erbrochenes ein. Dies hilft zu ermitteln, ob und welche Art Gift / Köder eingesetzt wurde um rascher die richtigen Gegenmassnahmen einzuleiten.
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Avisieren Sie beim Tierarzt, dass Sie kommen. So stellen Sie sicher, dass die Praxis offen ist und Sie erwartet werden.
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Stress ist ein schlechter Berater im Auto. Lassen Sie sich deshalb fahren. (Bei der Taxi-Zentrale müssten Sie überprüfen, ob Hunde gefahren werden.)
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Nehmen Sie andere Hunde nur getrennt gesichert mit. Sollte sich der vergiftete Hund erbrechen und die anderen Hunde das Erbrochene fressen, multipliziert sich Ihr Problem.
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Versuchen Sie nicht, den Hund mit Hausmittelchen zum Erbrechen zu bringen, dies kostet unnötig Zeit und kann sich z.B. bei mit Klingen präparierten Lebensmitteln fatal auswirken.
Vergiftungssymptome und/oder starke Schmerzen:
Gut möglich, dass Sie die Aufnahme eines Giftköders gar nicht bemerkt haben. Folgende Symptome können auf eine Vergiftung oder innere Verletzung hinweisen und müssten rasch von einem Tierarzt behandelt werden.
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Atemstörungen, -beschwerden bis –stillstand
- Blasse Schleimhäute, blasses Zahnfleisch
- Starkes Speicheln, übermässiges Hecheln
- Schwankender Gang, Taumeln, „wie betrunken“
- Muskelzittern, Krämpfe, Zuckungen, Zähneklappern
- Schneller und/oder unregelmässiger Herzschlag
- Lähmungserscheinungen
- Blick ins Leere, Apathie, Ohnmacht
- Unruhe
- Ungewöhnliche Pupillengrösse (unterschiedlich grosse, stark geweitet oder verengt)
- Blutungen aus Körperöffnungen, im Stuhl oder Urin
- Fieber oder Untertemperatur
- Futter und Wasser verweigern
Wir wünschen Ihnen und Ihren geliebten Haustieren gute Gesundheit und dass Sie diese Empfehlungen nie brauchen.