Längst ist es nicht mehr ungewöhnlich, den Hund fremdbetreuen zu lassen. Denn dieser praktische Service ermöglicht es auch Hundeliebhabern, deren Lebensstil nicht oder nicht mehr zu 100% hundekompatibel ist, einen pelzigen Hausfreund zu (be-)halten. Wo Sie einen Petsitter finden, wissen Sie bereits. Zum ‚Wie‘ finden Sie hier unserer Tipps.
Die Menschen neigen dazu, ihre Entscheidungen stark auf den Faktor Sympathie zu fussen. Dies ist im zwischenmenschlichen Bereich hilfreich und sinnvoll. Ist man aber auf der Suche nach einer perfekten Hundebetreuung, sollte dieser Aspekt zweitrangig sein. Denn nicht wenige Tierliebhaber schätzen den Umgang mit Vierbeinern deutlich mehr als mit Zweibeinern. Und so wird der Hund es Ihnen danken, wenn sein eigens Sympathieempfinden über Ihr eigenes gestellt wird.
Vereinbaren Sie auf jeden Fall mit dem Wunschpetsitter Probespaziergänge oder Social Walks, wo Sie beobachten können, wie der Spaziergang abläuft und wie der Umgang und die Chemie zwischen Betreuer und Hund/en ist. Der beste Indikator zur Qualität Ihres Petsitters ist - Ihr Hund. Wie reagiert er, wenn er abgeholt oder zurückgebracht wird, und wie auf die Betreuungsperson?
Für Frauchen und Herrchen unumgängliche Charakterzüge sind jedoch Zuverlässigkeit und Vertrauenswürdigkeit. Denn ein Petsitter muss absolut verlässlich sein bei der Einhaltung von Terminen, Zeiten bzw. der Erfüllung des Angebots. Dazu hilft es, sich Bewertungen und Empfehlungen anzuschauen.
Bei jeder Stellenausschreibung sind Erfahrung und Qualifikationen das A und O. Kann man also nur einer Tierpflegerin oder einem Hundetrainer mit Diplom das Leinenende anvertrauen? Jein, aber!
Bei einem gemütlichen, gut erzogenen, sozial verträglichen Hund ohne Baustellen oder Führungsanspruch brauchen Sie kaum einen Hundesitter mit 20 Jahren Herdenschutzhunde-Erfahrung und einem Abschluss in Verhaltenspsychologie. Hundeverstand und -erfahrung sind jedoch ein Muss!
Ein Hundesitter muss in der Lage sein, die Bedürfnisse des geführten Hundes zu (er-)kennen, sollte wissen, welche Situationen zu Konflikten führen könnten und wie diese Situationen entschärft bzw. umschifft werden. Auch sollte das Hundetemperament und –gewicht in einem passenden Verhältnis zum Hundesitter stehen. Beachten Sie in diesem Zusammenhang gerne unseren Artikel zum Thema Haftpflicht für Petsitter.
Achtung Kleinhunde : Ein Kleinhund ist nicht automatisch unproblematisch, weil man ihn hochheben kann! Und so darf ein Petsitter für den kleinen Hund nicht weniger Hundeverstand haben als jemand, der grössere führt. Weshalb? Einerseits gibt es viele Kleinhunderassen, die für die Jagd gezüchtet wurden, autonom denken und ernstzunehmende Beutejäger sind. Anderseits leben kleine Hunde in einer gefährlichen Welt. Ist der kleine Hund dominant und/oder unsicher, kann er sich rasch zum Angriffsziel für grössere Hunde machen mit möglicherweise gravierenden Folgen. Geben Sie Ihren Dackel, Yorkshire Terrier oder Jack Russell also unbedingt in kompetente Hände.
Bei einem anspruchsvolleren grösseren „Hundemodell“, werden automatisch höhere Anforderungen an die Führperson gestellt, um ein gewisses Mass an Sicherheit zu haben, dass der Hund gut aufgehoben ist. Denn zu Beginn jeder neuen Hund-Petsitterbeziehung muss Bindung und Vertrauen aufgebaut werden. Dabei helfen eine langjährige Erfahrung und spezifische Aus- und Weiterbildungen.
Je nach Hund ist spezifische Rasseerfahrung nötig, damit die Erwartungen und Anforderungen des Petsitters an Ihren Hund sinnvoll „gemanaged“ werden können. Denn sind Sie beispielsweise stolzer Besitzer eines eigenständigen Ur-Hundes, der gerne auch einmal eine Anordnung des Besitzers hinterfragt, dürfte ein Petsitter mit langjähriger Arbeitshundeerfahrung und einem stark auf Unterordnung basierenden Führungsstil wohl kaum zu Ihrem Hund passen.
Entsprechend wichtig ist es, sich im Vorfeld die folgenden Fragen zu stellen:
Für „professionelle“ Hundesitter, die mehrere Hunde im Rudel ausführen, ist das gegenseitige Kennenlernen unumgänglich. Denn für ihr Geschäft ist es überlebenswichtig, die ihnen anvertrauten Schützlinge richtig einschätzen zu können und in passende, kontrollierbare Gruppen zu integrieren.
Um eine maximale Sicherheit bei leinenfreien Rudelspaziergängen zu gewährleisten, sind die Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Rudel bei professionellen Petsitter relativ streng. Die Hunde müssen
Passt Ihr Hund nicht in dieses Schema, bieten sowohl professionelle als auch private Petsitter Einzelspaziergänge (an der Leine) an.
Empfehlungen, Organisation, InfrastrukturLetztendlich gibt es auch einige einfache organisatorische Fragen, die Sie sich im Vorfeld überlegen müssen:
Wie man den besten Petsitter findet, ist also völlig individuell. Damit Sie den besten Petsitter finden gibt es jedoch ein Grundsatz: planen Sie frühzeitig und nehmen Sie sich die Zeit, Hund und Petsitter in Ruhe aneinander zu gewöhnen. Denn wenn Sie das Beste für Ihren Hundefreund wollen, ist eine Notlösung keine Lösung.